Wer sind wir – und wenn ja, wie viele?

Ein Bild aus den Anfangstagen
Ein Bild aus den Anfangstagen

Eine Frage, die danach verlangt, sich in das Jahr 1989 zurück zu versetzen. Der Monat Mai soll unser Ziel sein. So waren Thomas, Georg, Stefan und Markus, die durch Ansprechen potentieller Kandidaten den „Zug“ ins Rollen brachten. Nachdem verschiedene Interessenten für die Mitgliedschaft in einem „richtig erwachsenen“ Schützenzug gefunden waren, wurde das erste Treffen vereinbart. Man traf sich an einem Donnerstag, den 11. Mai 1989 um 19 Uhr, auf der Terrasse des Wohnsitzes der Familie Leßmann.

Grenadier- oder Jägerzug?

Zunächst mussten die acht Schützen i.E. grundsätzliche Fragen klären. Was in diesem Falle grundsätzlich bedeutete, wurde klar, als man während der Diskussion „Grenadier- oder Jägerzug“ feststellen musste, dass Kai nicht einmal wusste, was ein Grenadier bzw. Jäger überhaupt ist. Nachdem eine sachliche Aufklärung durch die Vertreter der verschiedenen Interessengruppen (Jäger- u. Grenadierbefürworter) erfolgt war, musste nun eine Abstimmung die endgültige Entscheidung herbeiführen. Obwohl Argumente wie „sehr junge Leute mit Zylindern sehen nachteilhaft aus“ oder „Jägeruniformen sind preiswerter“ vorgebracht wurden, entschieden sich die meisten, in der Tradition ihrer Eltern stehend, dafür, einen Grenadierzug zu gründen.

Die Namensfindung

Nun musste ein Name für die neu gegründete „Männerorganisation“ gefunden werden. Bei allem Dissens war man sich doch zumindest einig, dass kein Mundartname wie etwa „Eschte Boschte“ oder ähnliches in Frage kommen sollte. Schon jetzt zeigte sich, welch kreatives Potential in diesem Zug vorhanden war. So dauerte es eine ganze Zeit, bis sich aus der Masse von Vorschlägen wie „Schwarze Heber“ und „Auf der Pirsch“ letztlich zwei herauskristallisierten, die dann zur Abstimmung gebracht wurden. Es war dies neben „Knapp bei Kasse“ noch „Fünf vor zwölf“, ein Name, der vermutlich auf den Gründungszeitpunkt und die zu erwartende Pünktlichkeitsmoral abzielen sollte. Das Ergebnis der Abstimmung ist wohl, dank unserer effektiven Marketingabteilung (Vorsitz: Georg), jedem bekannt.

Gemeinschaft

Die Wahl der Chargierten, des Kassierers und des Schriftführers wurde vorgenommen; daraufhin sollten die Unterschriften der einzelnen Zugmitglieder auf ein Schriftstück, welches die Beschlüsse des Tages dokumentierte, der Gründung des Grenadierzuges „Knapp bei Kasse“ einen offiziellen Charakter verleihen. Darüber hinaus bleibt auch ungeklärt, ob der Zugname „Knapp bei Kasse“ eher den bescheidenen Budgets der einzelnen Mitglieder, oder – in weiser Voraussicht – der angespannten Finanzlage einer wiedervereinigten Gemeinschaft Rechnung tragen sollte. Fest steht jedenfalls, dass die im Zusammenhang mit solchen Zusammenschlüssen gerne ausgesprochene Prophezeiung „keinem wird es schlechter gehen...“ zumindest auf unsere Gemeinschaft zutrifft. Sonst hätte es bei dieser freiwilligen Verbindung sicherlich den ein oder anderen Austritt zu verzeichnen gegeben. Stattdessen aber hat sich die Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren verdoppelt!